HC Ohl

Beschleunigte Kunst arbeitet mit Fotografien, die durch Verzerrungen und Überlagerungen auf der einen Seite und digitale malerische Eingriffe auf der anderen Seite das Verhältnis des Betrachters zu seiner „Umwelt“ reflektieren. Die Werke werden in großformatigen Fine Art Prints präsentiert.

Fotokunst

Digitale Fotokunst auf der Grundlage von Fotografien

Ich benutze Fotografien wie Maler ihre Farbtöpfe.

Die Fotografie z.B. einer Landschaft ist in gewisser Weise ein Schatten der Realität. Wird dieser Schatten digitalisiert, schrumpft er zu einer reinen Rechenoperation, zu einer Realität aus Nullen und Einsen. Er schrumpft zu einem virtuellen Schatten, wird aber auch zu einer High-Tec-Realität beschleunigt.

Fährt man beispielsweise in einem Auto, kann man beobachten, wie das beschleunigte Auge zum Horizont hin gezogen wird und somit Naheliegendes und Details nicht mehr erkennen kann. Das Naheliegende und die Details zeigen sich erst wieder im Innehalten.
Beschleunigung als Ausdehnung oder Stauchung der Zeit und des Raumes findet auf der Ebene des Bildes in Skalierungs-, Verzerrungs- und Überlagerungsprozessen statt.

In der virtuellen Malereie benutzt ich Fotografien als Farbtöpfe.

D. h. ich male nicht mit Farbe hin zu einer Abbildung, z. B. mit grüner Farbe hin zu der Abbildung eines Baumes, sondern in einer Umkehrung des Malvorgangs vermale ich fotografische Abbildungen zurück zur „reinen“ Farbe.

Aus dem Vorhandenen, das durch Fotografien abgebildet ist, wird im malerischen Vorgang durch Destruktion und Konstruktion etwas Neues geschaffen, das über die gewohnten Dinge hinaus geht. Aus den Dingen des täglichen modernen Lebens entwickelt sich durch den malerischen Vorgang das Subjektive und die bildnerische Darstellung der Weiterentwicklung.

Die Destruktion des Diktats der Dinge und kreative Neubildung des Subjektiven muss Kern der menschlichen Entwicklung sein, besonders in unserer Zeit.